Welche Versicherung nimmt mich nach Kündigung?
Welche Versicherung nimmt mich nach Kündigung?
Was Verträge mit Versicherungen angeht, sollten Kunden eines wissen: Bereits eine unglückliche Wendung kann im schlechtesten Fall zu einer Kündigung führen, sei es nach einem unerwarteten Unfall in der Kfz-Versicherung oder aufgrund häufiger Inanspruchnahme in der privaten Haftpflichtversicherung. Insbesondere bei Direktversicherern besteht häufig eine erhöhte Anfälligkeit für Kündigungen nach einem Unfallereignis.
Dieser Artikel wirft einen Blick darauf, wie Versicherte nach einer Kündigung reagieren sollten und welche Faktoren bei der Suche nach einer neuen Versicherung berücksichtigt werden müssen.
Nach der Kündigung: Was nun?
Wenn eine Versicherung, sei es die Kfz-Versicherung oder die private Haftpflichtversicherung, gekündigt wurde, stehen Versicherungsnehmer vor der Herausforderung, schnellstmöglich eine neue Absicherung zu finden. Denn: Die Entscheidung, ob eine Versicherung gekündigt wird, liegt nicht nur beim Versicherten – sondern auch die Versicherung hat die Option, den Vertrag ihrerseits zu kündigen. Es bedarf nicht einmal einer Vielzahl von Vorfällen, um in dieser Situation zu landen – oft reicht bereits ein einzelner Unfall aus, bei dem die Versicherung für den entstandenen Schaden aufkommen musste.
Aber auch die Versicherungen sind an gesetzliche Kündigungsfristen gebunden, die in der Regel etwa vier Wochen betragen. Während dieser Zeitspanne bleibt der Versicherungsschutz weiterhin bestehen, sodass das Fahrzeug oder andere versicherte Elemente in dieser Zeit problemlos weiter genutzt werden können.
Eine neue Versicherung zu finden, kann in einem solchen Fall durchaus einige Schwierigkeiten mit sich bringen. Dennoch ist es wichtig, bei der Suche einer neuen Versicherung ehrlich anzugeben, wer den bestehenden Vertrag gekündigt hat. Leider kann dies zur Folge haben, dass einige Versicherer von Vornherein ausscheiden – häufig handelt es sich gerade bei diesen um die preisgünstigsten Anbieter. Allerdings ist es ratsam, sein Glück trotzdem zu versuchen: In vielen Fällen besteht die Möglichkeit, dass trotz einer Kündigung durch den Vorversicherer eine Versicherung möglich ist.
Tipp: Für Verbraucher mit einer negativen Bonitätssituation kann es sinnvoll sein, bei der Suche nach einer neuen Versicherung einen umfassenden Versicherungsvergleich durchzuführen und sich von einem Versicherungsmakler professionell beraten zu lassen. So können Sie auch im Falle eines negativen Schufa-Eintrags eine Versicherung finden, die Ihren individuellen Bedürfnissen gerecht wird und eine passende Absicherung bietet.
Darf der Versicherer nach einem Schaden kündigen?
Tatsächlich besteht nicht nur für die Kunden, sondern auch für die Versicherer bei privaten Unfall- und Schadensversicherungen grundsätzlich immer ein Recht zur Kündigung des Versicherungsvertrags. Diese Möglichkeit steht dem Versicherungsunternehmen nicht nur dann offen, wenn der Versicherungsnehmer seine Verpflichtungen nicht erfüllt – wie zum Beispiel durch verspätete Beitragszahlungen oder fehlerhafte Angaben zum versicherten Objekt. Auch im Falle eines Schadensereignisses behält der Versicherer das Recht zur Kündigung.
Dabei gilt: Frühestens während der ersten Schadenszahlung, spätestens nach erfolgter Abwicklung des Versicherungsfalls haben Versicherungsanbieter die Befugnis, den Vertrag zu prüfen und gegebenenfalls zu kündigen. Eine solche Kündigung kann insbesondere dann erfolgen, wenn die Versicherung bereits zuvor mehrere Schäden reguliert hat oder wenn der Schaden selbst eine bestimmte Höhe überschreitet, die das Verhältnis zu den bisher gezahlten Versicherungsbeiträgen in Frage stellt.
Die genaue Schwelle, ab welcher Schadenshöhe eine Versicherung den Vertrag nach einem Schaden kündigen darf, ist dabei gesetzlich nicht festgelegt. Diese Entscheidung wird von jedem Versicherungsunternehmen individuell getroffen und basiert auf internen betriebswirtschaftlichen Überlegungen.
Gut zu wissen: Eine Ausnahme besteht bei der Rechtsschutzversicherung. Hier gilt, dass Versicherungsfälle innerhalb eines Zeitraums von 12 Monaten abgewickelt werden müssen, bevor eine außerordentliche Kündigung möglich wird. Auch eine private Rentenversicherung, eine private Krankenvollversicherung, Kapitallebens- und Risikolebensversicherungen sowie Berufsunfähigkeitsversicherungen dürfen vonseiten der Versicherer nicht einseitig gekündigt werden. Sie sind mit Ihrer BU nicht mehr zufrieden? Dann kündigen Sie Ihre Berufsunfähigkeitsversicherung und finden Sie einen neuen Versicherungstarif, der zu Ihren Bedürfnissen passt.
Die Folgen unbezahlter Versicherungsbeiträge
Versicherungsunternehmen haben grundsätzlich das Recht, den Versicherungsvertrag aufgrund unbezahlter Versicherungsbeiträge zu kündigen. Wenn Versicherungsnehmer ihre Beiträge nicht rechtzeitig oder gar nicht bezahlen, verletzen sie ihre vertraglichen Pflichten. Dies gibt dem Versicherer das Recht, den Vertrag vorzeitig zu beenden – jedoch unter Einhaltung gewisser Bedingungen.
Die genauen Abläufe und Fristen für die Kündigung aufgrund unbezahlter Beiträge variieren je nach Versicherungsart und -anbieter. In der Regel muss der Versicherer den Kunden zuerst erinnern und anschließend Mahnungen versenden, bevor er den Vertrag kündigen darf.
Warum wurde ich vom Versicherer abgelehnt?
Wurde man von einer Versicherung von Vornherein abgelehnt, können verschiedene Gründe dahinterstecken. Versicherer haben in der Regel das Recht, Ablehnungen auszusprechen – hier spielt oft die Vorgeschichte eine Rolle, insbesondere bei bereits aufgetretenen Schäden.
Schließt man eine Privathaftpflichtversicherung oder eine Kfz-Versicherung ab, fragen die meisten Versicherungsunternehmen Informationen über vorherige Vorfälle in den letzten fünf Jahren ab, ebenso wie Details über frühere Versicherungsverträge, einschließlich der Kündigung durch den Kunden oder den Versicherer.
Doch auch in diesem Fall gibt es Möglichkeiten, eine Versicherung zu finden, die diese Daten nicht explizit abfragt – somit ist auch bei Kündigung durch den Versicherer eine erneute Versicherung nicht unmöglich.
Übrigens: Eine Ausnahme besteht bei der Kfz-Haftpflichtversicherung. Hier darf die Versicherung keine Kunden aufgrund von Vorfällen in der Vergangenheit ablehnen – dazu später mehr.
So finden Sie eine passende Neuversicherung
Bei der Suche nach einer passenden Neuversicherung gibt es verschiedene Ansätze, um den richtigen Schutz für Ihre Bedürfnisse zu finden. Sinnvoll ist die Inanspruchnahme der Leistungen eines Versicherungsmaklers, die Ihnen bei der Auswahl und dem Abschluss einer neuen Versicherung helfen können.
Versicherungsmakler sind Experten auf dem Gebiet der Versicherungen und arbeiten unabhängig von spezifischen Versicherungsunternehmen. Sie können Ihnen bei der Analyse Ihrer individuellen Anforderungen helfen und Ihnen maßgeschneiderte Optionen präsentieren.
Beim Vergleich von Versicherungen ist es sinnvoll, einige Informationen bereitzustellen – darunter auch, wer den vorherigen Vertrag gekündigt hat. Diese Angabe kann den Vergleich zwar einschränken, da einige Versicherer in solchen Fällen möglicherweise nicht zur Verfügung stehen. In den meisten Fällen ist es jedoch trotz einer Vorversicherungskündigung durch den Versicherer möglich, eine passende Versicherung mit guten Konditionen für Ihre Ansprüche zu finden.
Vergleich: Teilkasko vs. Vollkaskoversicherung
Für viele Kunden stellt besonders die Suche nach einer neuen Kfz-Versicherung eine Herausforderung dar. Hierbei ist die Wahl zwischen einer Teilkasko- und einer Vollkaskoversicherung entscheidend – beide Optionen bieten unterschiedliche Ebenen des Schutzes und haben jeweils Vor- und Nachteile. Welche Variante für Sie geeignet ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich Ihrer finanziellen Situation und Ihrer Risikobereitschaft. Ein gründlicher Vergleich und die Beratung mit Versicherungsexperten können dabei helfen, die beste Entscheidung für Ihre individuellen Bedürfnisse zu treffen.
Wenn der vorherige Versicherer den Kfz-Versicherungsvertrag aufgrund eines Schadens gekündigt hat, kann es für Fahrzeughalter eine Herausforderung sein, eine neue Kaskoversicherung zu finden. Viele Versicherungsanbieter lehnen Anträge nach einer solchen Kündigung ab, was die Suche nach einer passenden Versicherung erschwert. In diesen Fällen müssen Versicherungsnehmer oft höhere Prämien in Kauf nehmen, um vom gewünschten Schutz profitieren zu können.
Auch hier gilt: Es ist äußerst wichtig, bei der Antragsstellung ehrlich zu sein und keine falschen Angaben zu machen. Die Versicherung wird die bereitgestellten Daten mit dem Vorversicherer abgleichen, einschließlich Informationen darüber, wer den Vertrag gekündigt hat. Manipulierte oder ungenaue Angaben können erst recht dazu führen, dass der neue Versicherer den Antrag ablehnt.
Kfz-Haftpflichtversicherung – darum ist sie wichtig
Die Kfz-Haftpflichtversicherung ist eine unverzichtbare Absicherung für jeden Fahrzeughalter und dient dazu, sowohl den Fahrer als auch Dritte vor finanziellen Risiken im Falle von Unfällen und Schäden zu schützen.
Gut zu wissen ist dabei: Diejenigen, die ausschließlich eine Kfz-Haftpflichtversicherung benötigen, haben den Vorteil einer weniger problematischen Suche nach einem neuen Versicherungsanbieter. Der Antrag auf eine Kfz-Haftpflichtversicherung darf nämlich nicht abgelehnt werden – selbst wenn der Antragsteller zuvor von einer anderen Versicherung gekündigt wurde. Dies bietet eine gewisse Sicherheit und ermöglicht es Fahrzeughaltern, auch nach negativen Vorversicherungserfahrungen weiterhin den erforderlichen Versicherungsschutz zu erhalten.
Kündigungsumkehr: Was bringt sie mir?
In manchen Fällen sind Versicherungsunternehmen bereit, auf die Kündigung zu verzichten und den Versicherungsnehmer den Vertrag selber kündigen lassen – dieses Verfahren wird als Kündigungsumkehr bezeichnet.
Der Vorteil dieser Methode liegt auf der Hand: Auf diese Weise kann der Versicherungsnehmer bei einem neuen Versicherer ohne Bedenken angeben, dass er den vorherigen Vertrag eigenständig aufgelöst hat. Besonders bei der Suche nach einer neuen Kaskoversicherung kann die Kündigungsumkehr also das Risiko mindern, dass ein neuer Anbieter den Antrag aufgrund einer vorherigen Kündigung ablehnt.
Personen, die nach einer Kündigung erneut eine Versicherung abschließen möchten, sollten deshalb unbedingt nachfragen, ob eine Kündigungsumkehr akzeptiert wird.
Kündigung vermeiden: Tipps für Ihren Versicherungsvertrag
Tatsächlich besteht manchmal die Möglichkeit, eine Kündigung der Kfz-Versicherung zu umgehen und den Vertrag unter bestimmten Bedingungen fortzuführen. In solchen Fällen können Maßnahmen wie ein Schadenrückkauf oder eine Vertragssanierung in Betracht gezogen werden, um den Versicherungsschutz aufrechtzuerhalten.
Schadenrückkauf: Was Sie wissen sollten
Nach einem Kfz-Haftpflichtschaden ist es häufig schwierig, den genauen Schadenbetrag in kurzer Zeit zu bestimmen. Daher bieten Versicherungsunternehmen in solchen Fällen oft die Option des Schadenrückkaufs an. Hierbei hat der Versicherungsnehmer die Möglichkeit, den Schaden aus eigener Tasche zu begleichen und im Gegenzug seinen Schadenfreiheitsrabatt zu behalten. Diese Option ist besonders nützlich, wenn die Kündigung aufgrund eines geringfügigen Schadens von weniger als 1.000 Euro erfolgte. Durch den Schadenrückkauf kann die Kündigung vermieden werden – und auch der Teil- oder Vollkaskoschutz bleibt bestehen.
Ihren Vertrag auf Vordermann bringen: Möglichkeiten der Vertragssanierung
Bei einer Vertragssanierung bietet der Versicherer dem Kunden an, die Kündigung rückgängig zu machen, allerdings gegen eine erhöhte Versicherungsprämie. Obwohl dies zunächst zu zusätzlichen Kosten führt, hat diese Option den Vorteil, dass der Teil- oder Vollkaskoschutz weiterhin besteht. In dieser Hinsicht kann es sinnvoll sein, vorübergehend höhere Prämien zu akzeptieren, um den Versicherungsschutz nicht zu verlieren. Später, zum Ende des Versicherungsjahres, besteht die Möglichkeit, den Vertrag zu kündigen und zu einem kostengünstigeren Versicherungsanbieter zu wechseln.
FAQ
Welche Versicherung nach Kündigung?
Nach einer Kündigung durch den Versicherer ist es bei vielen Versicherungen – beispielsweise Kfz-Versicherungen – schwierig, einen neuen Versicherungsanbieter zu finden, da einige Anbieter Ablehnungen aufgrund vorheriger Kündigungen aussprechen. In solchen Fällen kann ein Versicherungsmakler dabei helfen, einen geeigneten neuen Versicherer zu finden. Die gute Nachricht:Versicherungen können eine Kfz-Haftpflichtversicherung auch bei vorheriger Kündigung nicht verweigern.
Was passiert mit meiner Versicherung, wenn ich kündige?
Wenn Sie eine Versicherung kündigen, endet der Vertrag erst nach Ablauf der gesetzlichen Kündigungsfrist. Damit besteht weiterhin – in der Regel für einen Monat – voller Versicherungsschutz.
Wie lange Kfz-Versicherungsschutz nach Kündigung?
Nach einer Kündigung durch den Versicherer bleibt der Kfz-Versicherungsschutz normalerweise bis zum Ablauf der gesetzlichen Kündigungsfrist erhalten. Während dieser Zeit kann das Fahrzeug weiterhin problemlos genutzt werden, da der Versicherungsschutz weiterhin besteht.
Kann mich die Haftpflicht kündigen?
Versicherungen, die Schäden abdecken – also beispielsweise die Haftpflichtversicherung, private Unfallversicherung, Zusatzversicherung oder Sachversicherung – haben das Recht, den Vertrag mit dem Kunden auch nach einem Schadensfall zu beenden.
Fazit
Viele Versicherungsnehmer wissen nicht, dass eine Kündigung auch vonseiten der Versicherungsgesellschaft möglich ist. Insbesondere im Kontext von Kfz-Versicherungen und privaten Haftpflichtversicherungen spielen Kündigungen eine bedeutende Rolle – hier kann eine Kündigung durch den Versicherer oder mehrere Schadensfälle zu Schwierigkeiten bei der Suche nach einer neuen Versicherung führen. Maßnahmen wie die Kündigungsumkehr oder die Zustimmung zu Schadenrückkäufen können in diesem Fall eine Lösung darstellen, zudem unterstützt ein guter Versicherungsvertreter wie Rico Schmidt dabei, eine geeignete Folgeversicherung zu finden.
Die beste Versicherung finden Unsere Experten beraten Sie gerne! |
Kontakt aufnehmen |