Ist eine Hundekrankenversicherung sinnvoll?
Ist eine Hundekrankenversicherung sinnvoll?
Der Hund besitzt nicht umsonst den Beinamen „der beste Freund des Menschen“. Die Tiere versüßen das Leben der Hundehalter und sind in guten wie in schlechten Zeiten an unserer Seite. Kein Wunder, dass sich mehr als fünf Millionen Deutsche dafür entschieden haben, ihren Alltag mit einem Vierbeiner zu teilen. Mit der Fellnase holt man sich allerdings nicht nur das Glück ins Zuhause, sondern muss sehr viel Verantwortung übernehmen.
Die Hunde müssen regelmäßig versorgt werden, benötigen ausreichend Auslauf und eine große Portion an Liebe. Erkrankt die Schnüffelnase, müssen Tierarztrechnungen, die Kosten für Operationen und Medikamente übernommen werden. Eine Krankenversicherung für Hunde stellt sicher, dass die notwendige Behandlung des Lieblings im Budget inbegriffen ist. Sie entlastet die Hundehalter finanziell und sorgt dafür, dass es den Vierbeinern schnell wieder besser geht.
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Hundekrankenversicherung – das Wichtigste im Überblick
- Versicherungen für Hunde richten sich an gesunde Tiere.
- Der Schutz lohnt sich für Tierarztkosten, Behandlungen und Operationen, die mindestens mehrere Hundert Euro kosten.
- Eine zusätzliche Hundeversicherung für Operationen kann die OP-Kosten signifikant senken.
- Die Tierkrankenversicherung darf nicht mit der Tierhalterhaftpflichtversicherung verwechselt werden.
Was versteht man unter einer Hundekrankenversicherung?
Hunde nehmen heutzutage einen wichtigen Stellenwert in der deutschen Gesellschaft ein. Wurden sie in vergangenen Tagen ausschließlich als Nutztiere gehalten, hat sich unser Verhältnis zu den Vierbeinern mittlerweile stark gewandelt. Die Tiere werden nicht mehr als Wachhunde eingesetzt, die Hof und Haus beschützen und lediglich die Essensreste verzehren. Die Hunde des 21. Jahrhunderts sind ein fester Bestandteil der Gesellschaft und werden als Familienmitglied gesehen.
Darüber hinaus ist die Tiermedizin einen entscheidenden Schritt vorangekommen. Offene Wunden, Knochenbrüche und Krankheiten können nun geheilt werden. Die Medikamente, Behandlungen und operativen Eingriffe sind jedoch eine sehr teure Angelegenheit. So müssen Hundehalter jährlich mit rund 150 Euro für den Tierarzt rechnen. Kommen unvorhergesehene Ausgaben hinzu, kann dies den eigenen Geldbeutel stark belasten. Für das Beheben einer Magendrehung werden beispielsweise mehr als 1.000 Euro verlangt und die Kastration der Hündin schlägt mit ca. 400 Euro zu Buche.
Wer bei diesen Preisen keine Hundekrankenversicherung abgeschlossen hat, kann schnell an die eigenen finanziellen Grenzen stoßen. In Deutschland ist der Abschluss der Hundekrankenversicherungen nicht gesetzlich vorgeschrieben. Hundehaltern wird die Entscheidung selbst überlassen. Vergleicht man jedoch die Jahresbeiträge mit den Behandlungskosten gängiger Hundekrankheiten, wird klar, dass diese Art der Versicherung eine sinnvolle Ausgabe ist.
Man unterscheidet drei Typen von Hundekrankenversicherungen:
OP-Versicherung
Studien legen dar, dass gewisse Hunderassen sehr anfällig für chronische Krankheiten sind. Jahrzehntelange Überzüchtungen führen dazu, dass sich Defekte im Knochenapparat der Tiere ergeben haben, die in der Mehrheit der Fälle operativ behandelt werden müssen. Gelenke, Sehnen und Bänder halten der täglichen Belastung nicht lange stand und weisen sehr schnell Schäden auf, die starke Schmerzen verursachen können. Vor allem der Labrador, der Golden Retriever, die französische Bulldogge oder der Terrier besitzen ein erhöhtes Operationsrisiko.
Eine spezielle Hunde-OP-Versicherung springt im Ernstfall ein und übernimmt die horrenden Kosten der Eingriffe. Es werden Ausgaben abgedeckt, die durch Erkrankungen oder Verletzungen entstehen und operativ behoben werden können. In der Regel setzt die OP-Kostenversicherung voraus, dass der Eingriff unter Vollnarkose erfolgt, um für die vereinbarte Höchstgrenze aufzukommen.
Info
Die Hundehaftpflichtversicherung übernimmt Schäden, die durch Ihren Hund verursacht wurden, während die Hundekrankenversicherung im Falle von Krankheit oder Verletzungen Ihres Hundes einspringt.
Unfallschutz
Eine weitere Möglichkeit ist, lediglich einen Unfallschutz abzuschließen. Diese Versicherung konzentriert sich auf unerwartete Vorfälle, die der Gesundheit des Tieres schaden. So kommt es immer wieder vor, dass sich Hunde die Pfote verletzen oder etwas Ungenießbares fressen. Auf diese Vorfälle ist der Unfallschutz spezialisiert.
Vollversicherung
Ein Rundumschutz beinhaltet alle Leistungen der Hundekrankenversicherung. Es werden sowohl Unfälle als auch operative Eingriffe bezahlt. Weiterhin beinhaltet das Leistungsspektrum die Kosten für Medikamente und selbst Vorsorgemaßnahmen sind inbegriffen. Das bedeutet, dass zum Beispiel Impfungen übernommen werden und auch die Registrierung des Hundes inkludiert ist.
Hundehalter, die das Komplettpaket der Versicherung in Anspruch nehmen, besitzen die freie Wahl beim Tierarzt. Es ist unerheblich, wo der Tierarztbesuch stattfindet und welcher Arzt sich um das gesundheitliche Wohl des Hundes kümmert. Im Gegensatz dazu müssen Hundehalter Einschränkungen hinnehmen, wenn sie sich ausschließlich für die Hunde-OP-Versicherung entscheiden.
Ist eine Hundekrankenversicherung notwendig?
Noch immer verzichten Hundehalter auf den Abschluss einer Hundekrankenversicherung und legen ihr Schicksal in die Hände von Fortuna. Ein großer Fehler! Schließlich sind Unfälle schnell passiert und können den Hundehalter teuer zu stehen kommen.
Zudem müssen immer mehr Hunde auf den Operationstisch, um sich einer Herzoperation zu unterziehen, künstliche Gelenke zu erhalten oder einen Tumor entfernen zu lassen. Die Eingriffe sind keine Seltenheit mehr und die Mehrheit der Hunde muss einen solchen Eingriff verschmerzen. Dank des medizinischen Fortschritts der letzten Jahre sterben die Tiere keinen Hundetod mehr, doch Herrchen und Frauchen, die ihre Lieblinge nicht ausreichend versichert haben, sehen sich mit hohen Tierarztrechnungen konfrontiert. Eine Hundekrankenversicherung ist dementsprechend notwendig.
Wann ist eine Hundekrankenversicherung sinnvoll?
Die Hundekrankenversicherung ist immer sinnvoll. Denn Hunde sind keine Haustiere, die sich mit dem Entspannen in den eigenen vier Wänden begnügen. Die Tiere zieht es ins Freie. Sie möchten die Natur erkunden, mit Artgenossen tollen und sich mit Herrchen und Frauchen vergnügen. Im Spielwahn geben die Hunde selten Acht und können sich leider sehr leicht verletzen: Der Biss eines anderen Tieres, ein Knochenbruch, Zeckenbefall, das Verschlucken von Objekten und andere Verletzungen reichen bereits aus, um einen Tierarztbesuch unumgänglich zu machen. Die Ausgaben für die Behandlung, die Medikamente und mögliche Eingriffe können die finanziellen Möglichkeiten der Hundebesitzer sprengen.
Was kostet eine Hundekrankenversicherung?
Die Kosten der Hundekrankenversicherung variieren stark und orientieren sich an individuellen Gegebenheiten. Schließlich möchten die Versicherungen vermeiden, dass es zum Leistungsfall kommt und wägen die Wahrscheinlichkeit eines Vorfalls statistisch ab. Zu diesem Zweck werden Faktoren wie die Hunderasse, das Alter und der Gesundheitszustand des Tieres herangezogen. Einfluss auf den Versicherungsbeitrag nimmt zudem der Umfang. Je mehr Leistungen in Anspruch genommen werden, desto höher fallen die monatlichen Beiträge für das Haustier aus.
Je nach Rasse kann der Beitrag steigen
Die Krankenversicherungen erheben die Beiträge der Versicherung auf Grundlage der Hunderasse. Versicherungsunternehmen besitzen sogenannte „Rasselisten“, welche die Hunderassen nach Krankheitsanfälligkeit ordnet. Tiere, wie der Deutsche Schäferhund, der Golden Retriever oder der Labrador gelten als besonders gefährdete Rassen. Hundebesitzer müssen dementsprechend weitaus höhere Raten zahlen als bei vergleichsweise weniger krankheitsanfälligen Hunden.
Erhöhen sich die Beiträge mit zunehmendem Hundealter?
Versicherer hoffen auf möglichst viele Beitragsjahre ohne Versicherungsfall. Aus diesem Grund sind die Monatsraten für junge Tiere häufig weitaus billiger als die Tarife für in die Jahre gekommene Hunde. Wirft man einen Blick auf die Statistik, zeigt sich, dass Hunde im Alter zwischen drei und sieben Jahren oftmals keine schweren Krankheiten oder außergewöhnlichen Verletzungen erleiden. Zu chronischen Erkrankungen kommt es normalerweise erst ab dem siebten Lebensjahr, wohingegen Unfälle vor allem in den ersten drei Jahren auftreten. In diesem Lebensabschnitt sind die Jungtiere sehr stürmisch und lassen ihren Übermut kaum bändigen. Infolgedessen kommt es zu Missgeschicken, die Behandlungen notwendig machen.
Achtung
Nicht alle Versicherer machen die Preise abhängig vom Hundealter. Es gibt allerdings Versicherungsgesellschaften, die ein Mindest- und Maximalalter der Tiere vorgeben.
Hundehaftpflicht und Hundekrankenversicherung in Kombination gibt Rabatte
Die Hundehaftpflichtversicherung ist in Deutschland vom Gesetzgeber vorgeschrieben. Entscheidet man sich zusätzlich für eine Hundekrankenversicherung, kann sich eine Kombination der beiden Policen rentieren. Durch die Kopplung der Leistungen bei einem Versicherungsunternehmen können sich Reduktionen ergeben, die auf das Jahr hochgerechnet einen wesentlichen Unterschied machen.
Was deckt die Hundekrankenversicherung ab?
Die Hundebesitzer können eigenständig über den Leistungsumfang der Hundekrankenversicherung entscheiden. In der Regel sind die Tarife mit einer Leistungsgrenze versehen, die verhindert, dass die Kosten die Jahreshöchstleistung übersteigen. Die Differenz muss dann mittels Selbstbeteiligung beglichen werden. Nichtsdestotrotz existieren auch Versicherungen, die auf die Erhebung einer solchen Grenze verzichten. Die monatlichen Kosten sind allerdings weitaus kostspieliger als die Policen mit Eigenanteil.
Für welche Option sich der Hundehalter entscheidet, ist Geschmackssache. Bei der Wahl sollten die eigenen Präferenzen, die Lebenssituation und die individuellen Eigenschaften des Tieres berücksichtigt werden.
Beliebt bei Tierärzten
Tierärzte empfinden es als besonders angenehm, wenn Hundehalter durch eine Krankenversicherung für Hunde abgesichert sind. Die Kostenübernahme wird direkt mit dem Versicherer abgewickelt und gestaltet sich schnell und unkompliziert. Für den Besitzer des Vierbeiners bedeutet dies weniger Arbeits- und Zeitaufwand, das Schonen der eigenen Nerven und den Wegfall von Extrakosten.
Info
Es kann sein, dass die Rechnung zunächst selbst gestemmt werden muss. Die Kosten können sich die Hundehalter anschließend von der Versicherung erstatten lassen.
Worauf sollte man beim Abschluss einer Hundekrankenversicherung achten?
Für den eigenen Liebling nur das Beste! Doch was macht eine gute Hundekrankenversicherung aus? Im folgenden Abschnitt werden die Charakteristika einer qualitativ hochwertigen Tierkrankenversicherung vorgestellt.
Behandlung in Praxis und Klinik
Die Versicherungspolice umfasst sowohl ambulante als auch stationäre Behandlungen. Den Tieren kann somit in der Praxis oder der Klinik geholfen werden.
Vorsorgeschutz
Eine gute Versicherung kümmert sich nicht nur um akute Vorfälle, sondern beugt gesundheitlichen Problemen aktiv vor. Der Leistungsumfang sollte Vorsorgebehandlungen mit einschließen. Dazu zählen:
- Impfungen
- Wurmkuren
- Zahnsteinentfernungen
- Zeckenbekämpfung
OP-Leistungen
Eine Rundumversicherung verweigert die Kostenübernahme für operative Eingriffe nicht. Diese Behandlungen sind zudem nicht an bestimmte Kriterien wie die Vollnarkose geknüpft. Die Übernahme der Ausgaben erfolgt bei Teil- und Vollnarkose und auch Nachbehandlungen werden selbstverständlich abgedeckt.
Medizinische Versorgung
Zu einer Therapie gehören nicht nur Maßnahmen, die vom Tierarzt durchgeführt werden. Auch nach dem Tierarzt- oder Klinikbesuch kann es notwendig sein, dass die Tierhalter selbst Hand anlegen. Zu diesem Zweck sollten den Besitzern Medikamente und Verbandsmaterialien bereitgestellt werden.
Freie Auswahl des Tierarztes bzw. der Tierärztin
Das Wohlergehen des eigenen Vierbeiners sollte in die Hände eines Spezialisten gegeben werden, dem der Hundehalter Vertrauen und Sympathie entgegenbringt. Die Wahl des Tierarztes, der Praxis und der Klinik sollte möglich sein.
Auslandsschutz
Krankheiten und Unfälle können zu jeder Zeit und an jedem Ort passieren. Die Versicherung sollte auch im Ausland greifen und finanzielle Hilfe leisten. Es kann sein, dass einige Policen eine zeitliche Einschränkung vorgeben und nur das europäische Ausland umfassen.
Selbstbeteiligung
Die Höhe der Selbstbeteiligung ist ein entscheidendes Kriterium bei der Wahl der Hundekrankenversicherung.
Wartezeit
Es kommt vor, dass einige Versicherer eine Kostenübernahme erst nach Ablauf einer bestimmten Wartezeit garantieren.
Alter & Vorerkrankungen
Unzählige Policen schließen weiterhin Hunde im gehobenen Alter oder mit bestimmten Vorerkrankungen aus.
Direktabrechnung
Bei der Direktabrechnung wird die Tierarztrechnung direkt an den Versicherer geschickt. Die Kunden müssen nicht in Vorkasse gehen.
GOT-Satz
In Deutschland gibt es die Gebührenordnung der Tierärzte (GOT), die feste Beiträge für Eingriffe vorschreibt. Diese Regelung dient dem Verbraucherschutz und soll der Willkür der Arztpraxen ein Ende bereiten. Dennoch sind Tierärzte in der Lage, den doppelten oder dreifachen Satz als Aufwandsentschädigung zu verlangen.
Der doppelte Satz wird hauptsächlich bei komplizierten Behandlungen und Operationen am Wochenende oder an Feiertagen verrechnet. Der dreifache Satz greift nur in Ausnahmesituationen.
Das Fazit – Eine Hundekrankenversicherung ist empfehlenswert
Die Hundehaftpflichtversicherung ist in Deutschland Pflicht, da Hundebesitzer vor dem Gesetz für die vom Hund verursachten Schäden haften. Um sich selbst vor hohen Kosten zu schützen, kann sich eine Hundekrankenversicherung rentieren. Sie unterstützt die Tierhalter bei Ausgaben für Operationen, Unfällen, Vorsorge, Nachbehandlungen und die medizinische Versorgung.
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