Eine Unfallversicherung ohne Gesundheitsprüfung – was es dabei zu beachten gilt

Die Unfallversicherung ist eine wichtige Ergänzung zum persönlichen Versicherungsschutz, weil sie die anfallenden Kosten im Fall eines Unfalls ein gutes Stück weit auffängt. Das macht sich bereits positiv bemerkbar, wenn Sie einen Unfall mit einer Verletzung erleiden, die komplikationslos und folgenlos verheilt. Kommt es durch einen Unfall zu Folgeschäden oder gar zu einer Invalidität, ist eine Unfallversicherung besonders wichtig. Denn in diesem Fall können die finanziellen Folgen für den Geschädigten ohne eine entsprechende Absicherung immens sein. Viele Menschen mit einer Vorerkrankung kommen allerdings nicht in den Genuss einer solchen Unfallversicherung. Oder sie müssen vergleichsweise hohe Beiträge für den Schutz einer Unfallversicherung tragen. Bleibt die Frage, ob eine Unfallversicherung ohne Gesundheitsprüfung in einem solchen Fall die beste Lösung ist.

 

Das Wichtigste in Kürze

  • Die meisten Unfallversicherer stellen eine ganze Reihe von Gesundheitsfragen
  • Es gibt auch die Möglichkeit, eine Unfallversicherung ohne Gesundheitsprüfung zu erhalten
  • Neben den Vorteilen einer Unfallversicherung ohne Gesundheitsfragen dürfen die entstehenden Nachteile nicht außer Acht gelassen werden
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Welche Gesundheitsfragen werden bei vielen Unfallversicherungen gestellt?

Jede Versicherung gestaltet ihre Unfallversicherung ein Stück weit anders. Das werden Sie insbesondere dann feststellen, wenn Sie einige Gesundheitsfragen der jeweiligen Anbieter miteinander vergleichen. Dabei sollten Sie genau lesen und die Fragen, wenn Sie sich denn für einen Anbieter mit Gesundheitsfragen entscheiden sollten, genau und wahrheitsgemäß zu beantworten. Andernfalls droht trotz Zahlung der Beiträge im Falle eines Unfalls ein Verlust des Rechts auf Leistung durch den Versicherer.

Es gibt verschiedene Arten von Gesundheitsfragen. Die einen sind eher allgemein gehalten und verweisen auf die Versicherungsbedingungen. Eine solche Frage könnte beispielsweise lauten:

    • Die zu versichernde Person ist aktuell gesund und leidet nicht oder litt in den letzten 5 Jahren nicht unter einer der in den Versicherungsbedingungen in der Liste „Krankheiten“ aufgeführten Erkrankung.

 

Hier ist es wichtig, die Liste, auf die Bezug genommen wird, genau zu lesen, um sicherzustellen, dass keine der dort genannten Erkrankungen vorliegt. Alternativ gibt es aber auch klarer gestellte Fragen wie beispielsweise:

    • Bestehen oder bestanden Gebrechen oder Erkrankungen, wegen denen in den letzten 5 Jahren ein stationärer Krankenhausaufenthalt oder eine ambulante Operation notwendig waren?
    • War aufgrund einer Erkrankung oder eines Erbrechens in den letzten 12 Monaten eine regelmäßige Medikation (täglich oder in regelmäßigen Intervallen wiederkehrende Einnahme über eine Dauer von mindestens 2 Monaten) notwendig?
    • Bestehen oder bestanden Gebrechen, die bereits in der Vergangenheit zu einem Grad der Behinderung geführt haben?

 

 

Tipp

Wenn Sie sich nicht sicher sind, wie eine Gesundheitsfrage gemeint ist oder ob Sie eine bestimmte Erkrankung angeben müssen, sprechen Sie uns gern darauf an. Grundsätzlich ist es bei Versicherungstypen mit Gesundheitsfragen immer wichtig, alle Fragen umfassend und wahrheitsgemäß zu beantworten, um im Versicherungsfall wirklich Anspruch auf die versicherten Leistungen zu haben. Wir stehen Ihnen dabei gern beratend zur Seite.

 


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Weshalb stellen Unfallversicherer Gesundheitsfragen

Bei den Gesundheitsfragen einer Unfallversicherung geht es drum, Vorerkrankungen zu erkennen, die das Risiko einer negativen Unfallfolge erhöhen können. Denn eine Unfallversicherung soll die gesundheitlichen Schäden, die durch den Unfall herbeigeführt wurden, abdecken. Wenn Sie an einer Vorerkrankung leiden, die entweder zu einer erhöhten Unfallgefahr führt oder die andererseits dazu führt, dass Unfallschäden besonders schwerwiegend ausfallen können, erhöht diese Vorerkrankung das Risiko für den Versicherer.

Eine Unfallversicherung ohne Gesundheitsfragen ist deshalb für den jeweiligen Versicherer auf den ersten Blick ein besonders hohes Risiko. Dies wird allerdings ein wenig relativiert, da bei den meisten Unfallversicherungen vor einer Leistung der behandelnde Arzt entsprechende Angaben machen muss. Vorerkrankungen, die zu einem schwereren Verlauf der Heilung nach einem Unfall führen, müssen hierbei vom behandelnden Arzt mitgeteilt werden.

Auch in dieser Situation kann die Versicherung noch reagieren und Einfluss auf die tatsächliche Leistung nehmen. Deshalb gilt es bei der Auswahl einer Unfallversicherung ohne Gesundheitsfragen von Anfang an zwei Fragen konkret abzuklären.

  • Setzt die Unfallversicherung einen Mitwirkungsanteil für verschiedene Vorerkrankungen an und wenn ja, wie hoch ist dieser Wert genau?
  • Besteht für einen Unfall unter Mitwirkung bzw. Mitveranlassung durch Vorerkrankung oder Krankheit gar ein kompletter Leistungsausschluss?

 

 


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Was genau ist der Mitwirkungsanteil?

Der Begriff „Mitwirkungsanteil“ ist den wenigsten Menschen geläufig. Oftmals findet man ihn in den Versicherungsbedingungen einer Unfallversicherung auch eher im Kleingedruckten. Damit ist der rechnerische Anteil gemeint, den eine Vorerkrankung oder ein bereits vorhandenes Gebrechen an den Folgen eines Unfalls trägt.

Zwei Beispiele

  • Wenn Sie als Diabetiker eine schwere Verletzung am Fuß durch einen Unfall erleiden, kann das deutlich schwerwiegende Folgen haben als bei einer Person ohne Vorerkrankung. So kann die stark verschlechterte Wundheilung durch den Diabetes im schlimmsten Fall zu einer notwendigen Amputation des Fußes führen. Hier ist die Erkrankung aber zu einem nicht unerheblichen Teil Mitschuld an der schwere der Folgen des Unfalls. Der Mitwirkungsanteil, der vom behandelnden Arzt zu ermitteln ist, soll Auskunft darüber geben, wie hoch diese Mitschuld tatsächlich ist.?
  • Sie gehen joggen und knicken auf einem Feldweg unglücklich um. Dabei reißen Sie sich die Bänder. Wenn Sie nun übergewichtig oder gar fettleibig sind, stellt sich für den Versicherer die Frage, inwieweit Ihr Übergewicht teilursächlich für die Verletzung war also, ob eine Person mit einem gesunden Body-Mass-Index in derselben Situation auch dieselbe Verletzung erlitten hätte.

 

Durch den Mitwirkungsanteil versucht der jeweilige Versicherer das eigene Risiko für schwere Folgen eines Unfalls zu reduzieren. Doch auch hier sind die Regelungen der Versicherer sehr unterschiedlich. Manche Versicherer rechnen einen Mitwirkungsanteil schon ab 25 Prozent an. Andere erst ab 50 und manche sogar nur bei 100 Prozent. In diesem Fall erfolgt keinerlei Leistung, da die Verletzung aus dem Unfall nach ärztlicher Expertise ohne die entsprechende Vorerkrankung gar nicht zustande gekommen wäre.

 

 

Achtung:

Auch einige Unfallversicherungen ohne Gesundheitsfragen haben einen Mitwirkungsanteil in ihren Versicherungsbedingungen verankert. In diesen Fällen muss der behandelnde Arzt zu der jeweils zugrunde liegenden Vorerkrankung Auskünfte geben und den entsprechenden Mitwirkungsanteil mitteilen. Bei diesen Versicherungen macht es letztlich nur einen kleinen Unterschied, ob schon beim Abschluss Gesundheitsfragen gestellt werden. Im Leistungsfall kommen Vorerkrankungen durch die Regelungen zum Mitwirkungsanteil letztlich dennoch zum Tragen.

 

 


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Gibt es wirklich eine Unfallversicherung ohne Gesundheitsprüfung?

Da stellt sich doch die Frage, ob es tatsächlich eine Unfallversicherung ohne Gesundheitsprüfung gibt oder ob letztlich nicht alle Versicherer in irgendeiner Form eine Gesundheitsprüfung vornehmen. Wenn nicht über die Gesundheitsfragen im Vorfeld, dann doch über die Frage nach dem Mitwirkungsanteil im Fall eines Unfalls.

Es gibt eine Reihe von interessanten Unfallversicherungen ohne Gesundheitsprüfung. Diese stellen nicht nur keine Gesundheitsfragen bei Abschluss der Versicherung – sie verzichten auch von vornherein auf einen Mitwirkungsanteil. Diese Unfallversicherungen ohne Gesundheitsprüfung sind allerdings in der Regel teurer in den Beiträgen als die Varianten mit Gesundheitsprüfung. Zumindest für Personen, die sich bester Gesundheit erfreuen und keinerlei Vorerkrankungen oder Gebrechen haben.

 


Welche Vor- und Nachteile bringt eine Unfallversicherung ohne Gesundheitsfragen mit?

Eine Unfallversicherung ohne Gesundheitsfragen bringt einige Vorteile mit – aber eben auch den einen oder anderen Nachteil. Wir gehen an dieser Stelle davon aus, dass die Versicherung hier nicht nur auf die Gesundheitsfragen, sondern auch auf eine versteckte Gesundheitsprüfung über Mitwirkungsanteile verzichtet. Die Vorteile liegen dabei auf der Hand.

 

Vorteile

  • Die Versicherung ist insbesondere für Menschen mit beträchtlichen Vorerkrankungen eine optimale Lösung
  • Auch Vorerkrankungen, von denen ein Mensch als geheilt gilt, die aber wieder auftreten können wie eine Krebserkrankung, können den Abschluss einer Unfallversicherung mit Gesundheitsprüfung deutlich erschweren.
  • Mancher Versicherte möchte seinem Versicherer keinen derart tiefen Einblick in seine Krankengeschichte einräumen. Bei einer Unfallversicherung ohne Gesundheitsfragen müssen Sie nicht alle Karten auf den Tisch legen.
  • Der Abschluss einer Unfallversicherung ohne Gesundheitsfragen ist deutlich leichter, da auch der Versicherungsantrag viel schneller und einfacher auszufüllen ist.

 

Nachteile

  • In der Regel sind Unfallversicherungen ohne Gesundheitsprüfung deutlich teurer als die Varianten mit Gesundheitsfragen
  • Aufgrund des deutlich erhöhten Risikos des Versicherers, das hier abgedeckt werden soll, ist der Unterschied in der Beitragshöhe oftmals so hoch, dass eine Unfallversicherung ohne Gesundheitsprüfung sich für einen gesunden Versicherungsnehmer ohne Vorerkrankung kaum lohnt.

 


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Fazit

Die Unfallversicherung ohne Gesundheitsfragen kann für Kunden mit Vorerkrankungen eine gute Option sein – für alle anderen überwiegen oftmals die Nachteile.

Eine Unfallversicherung ohne Gesundheitsfragen ist die gute Alternative für all diejenigen, die aufgrund einer Vorerkrankung nur wenige Chancen auf eine „normale“ Unfallversicherung haben. Das können Patienten mit Krebserkrankungen, aber auch bereits Menschen mit starkem Bluthochdruck oder erheblichem Übergewicht sein. Allerdings lohnt sich auch hier oftmals erst einmal der Vergleich mit solchen Versicherungslösungen, die eine Gesundheitsprüfung beinhalten, ob die Beiträge und Leistungen hier trotz Vorerkrankung wirklich als schlechter zu bewerten sind.

 


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