Ratgeber: Berufsrechtsschutzversicherung
BERUFSRECHTSSCHUTZ FÜR ARBEITNEHMER
Erhält der Arbeitnehmer eine Kündigung Abmahnung aufgrund eines nicht begründeten Sachverhaltes, bleibt oftmals nur der Gang zum Gericht. Wirft der Angestellte seinem Arbeitgeber Mobbing vor oder erhält er von diesem ein schlechtes Arbeitszeugnis, greift der Berufsrechtsschutz ebenso. Das deutsche Recht sieht es vor, dass Kosten beim Arbeitsgericht in der ersten Instanz vom Arbeitnehmer selbst zu tragen sind. An dieser Stelle bietet der Berufsrechtsschutz eine finanzielle Absicherung. Dieser Beitrag beantwortet häufige Fragen zur Berufsrechtsschutzsversicherung.
WELCHE LEISTUNGEN BEINHALTET DIE BERUFSRECHTSSCHUTZVERSICHERUNG?
Ein Berufsrechtsschutz übernimmt die Kosten für einen Anwalt der Wahl sowie für das Gerichtsverfahren. Mit inbegriffen sind anfallende Unkosten für Gutachter, Sachverständige und Zeugen. Je nach Anbieter profitieren Kunden zudem häufig von einer kostenfreien telefonischen Rechtsberatung. In der Versicherungspolice sind diesbezüglich nähere Informationen enthalten. Ein Großteil der Versicherer bietet fünf kostenfreie telefonische Rechtsberatungen jährlich an. Darüber hinaus deckt die Berufsrechtsschutzversicherung bei Bedarf die Kosten für eine außergerichtliche Schlichtung, der sogenannten Mediation.
WEN VERSICHERT DER BERUFSRECHTSSCHUTZ AB?
Abgesichert sind Beamte, Arbeitnehmer und Angestellte im öffentlichen Dienst für unvorhersehbare Streitfälle im Kontext ihrer beruflichen Tätigkeit. Der Versicherungsnehmer hat zudem die Möglichkeit, weitere Personen mitzuversichern. Hierzu gehört der Lebenspartner, die minderjährigen oder volljährigen Kinder (ab Vollendung des 18. Lebensjahres. Letzteres ist jedoch nur dann möglich, wenn der Sohn oder die Tochter noch nicht verheiratet und die berufliche Tätigkeit für einen begrenzten Zeitraum ausübt.
Für Freiberufler oder Selbstständige kommt der Berufsrechtsschutz nicht infrage. Im Streitfall können sie sich durch die Firmenrechtsschutzversicherung absichern. Anders ist dies bei geringfügig beschäftigten Pflegekräften oder Haushaltshilfen. Diese Personen sind in arbeitsrechtlichen Belangen auch durch die Berufsrechtsschutzversicherung abgesichert.
WAS IST BEIM ABSCHLUSS EINER BERUFSRECHTSSCHUTZVERSICHERUNG ZU BEACHTEN?
Aktuell bieten unterschiedliche Versicherer attraktive Angebote zu verschiedenen Konditionen an. Hier empfiehlt sich ein Blick auf Details und Konditionen. Beispielsweise bieten einige Versicherer die Berufsrechtsschutzversicherung ohne Selbstbeteiligung an. Dieser Vorteil spiegelt sich jedoch in der jeweiligen Beitragshöhe wieder. Auf lange Sicht gesehen sind beispielsweise Berufsrechtsschutzversicherungen mit einer Selbstbeteiligung von 150 Euro günstiger als jene, bei denen dies entfällt. Folglich empfiehlt sich vor dem Abschluss einer Versicherung ein Vergleich unterschiedlicher Angebote.
In diesem Zusammenhang sollten die enthaltenen Leistungen nicht aus dem Blick geraten. Vereinzelt ist es von Vorteil, geringfügig höhere Beiträge in Kauf zu nehmen und dadurch von einem besseren Angebot zu profitieren.
Sonderangebote gibt es darüber hinaus oft für Alleinerziehende Singles, Pensionäre oder Rentner. Darüber hinaus ist für den Baustein Berufsrechtsschutzversicherung vereinzelt eine Wartezeit von drei bis sechs Monaten ab dem Zeitpunkt der Vertragsunterzeichnung vorgesehen. Anbietern steht es zudem frei, eine Kostenübernahme abzulehnen, wenn bereits vor Vertragsabschluss vorhersehbare oder absehbare Streitigkeiten existieren.
WAS IST DER UNTERSCHIED ZWISCHEN ARBEITSRECHTSSCHUTZ UND BERUFSRECHTSSCHUTZ?
Eine Rechtsschutzversicherung für Arbeitsrecht ist bekannt unter dem Begriff Arbeitsrechtsschutz. In der Praxis kommt zudem häufig die Bezeichnung Berufsrechtsschutz zum Einsatz. Die Bezeichnung lässt häufig vermuten, dass es sich hierbei um eine separate Versicherungspolice handelt. Dem ist jedoch nicht so. In den meisten Fällen schließen Kunden eine private Rechtsschutzversicherung ab. Wahlweise entscheiden sie sich zudem für den zusätzlichen Baustein “Beruf”.
Zahlreiche Versicherer bieten damit eine Kombination unterschiedlicher Bausteine an. Häufig gehört hierzu der Privatrechtsschutz, ein Verkehrsrechtsschutz, Mietrechtsschutz beziehungsweise Rechtsschutzversicherung für Vermiete