Verkehrsrechtsschutz rückwirkend abschließen – wenn alle Stricke reißen, ist auch das möglich

Das Wichtigste in Kürze

• Es gibt nur sehr wenige Anbieter, die einen Verkehrsrechtsschutz rückwirkend anbieten.
• Wenn du einen Verkehrsrechtsschutz rückwirkend abschließen musst, ist das im Vergleich zu einer klassischen Verkehrsschutzpolice mit einigen Nachteilen verbunden.
• Der rückwirkende Verkehrsrechtsschutz greift nicht bei allen Rechtsproblematiken – hier musst du unbedingt auf die Leistungsausschlüsse achten.

Warum ist der Verkehrsrechtsschutz eigentlich so wichtig?

 Eine Rechtsschutzversicherung – egal ob im Verkehrsrecht oder auf einem anderen Rechtsgebiet – greift immer dann, wenn es zu einer rechtlichen Streitigkeit zwischen dir und einer anderen Partei kommt. Gerade im Straßenverkehr kann das sehr schnell passieren. Es reicht ein Moment der Unachtsamkeit und es ist ein Unfall passiert. Dabei musst nicht einmal du der Verursacher dieses Unfalls gewesen sein.

Eine Situation, in der du eine Rechtsschutzversicherung brauchst, tritt am ehesten dann auf, wenn eigentlich der Unfallgegner die Schuld am Unfall trägt, die Versicherung des Gegners deine Schadensersatzforderungen aber nicht begleichen möchte.

Auch als Teilnehmer im öffentlichen Nahverkehr kannst du in einen Unfall verwickelt werden. Selbst als Fahrradfahrer oder als Fußgänger, kann ein solcher Unfall dich betreffen. In all diesen Fällen steht dir der Verkehrsrechtsschutz zur Seite und trägt die Kosten eines Rechtsstreits für dich. Diese können schnell sehr hoch ausfallen – vor allem, wenn Gutachter eingeschaltet und geladen oder gar Zeugen geladen werden müssen.

Daneben gibt es noch einen weiteren Faktor im Straßenverkehr, der bei der Frage nach der Wichtigkeit einer Verkehrsrechtsschutzversicherung gern übersehen wird. Das sind Streitigkeiten mit dem Staat. Du wurdest geblitzt und bist dir sicher, dass das Messergebnis nicht stimmen kann? Ein Polizist behauptet, du wärst über eine rote Ampel gefahren dabei bist du dir sicher, dass sie noch gelb war?

In all diesen Fällen kann es im schlimmsten Fall zu einem Entzug oder einem vorübergehenden Verlust deiner Fahrerlaubnis kommen. Durch anwaltliche Vertretung lässt sich das im Einspruchs- oder im anschließenden Gerichtsverfahren oftmals verhindern. Doch auch hier gilt: Ein Verfahren ohne eine entsprechende Verkehrsrechtsschutzversicherung ist ein teurer Spaß. Zumal gerade, wenn die Ergebnisse eines Blitzer-Fotos angezweifelt werden sollen, Gutachten erforderlich sein werden.

Letztlich schützt dich der Verkehrsrechtsschutz davor, eine Ungerechtigkeit im Rahmen des Verkehrsrechts – sei es privatrechtlicher Natur nach einem Unfall auf dem Gebiet des Schadensersatzrechts oder sei es öffentlich-rechtlicher Natur – hinnehmen zu müssen, einfach weil du die Kosten eines Verfahrens scheust. Diese Form der Absicherung schützt dich vor hohen finanziellen Verlusten durch eine rechtliche Auseinandersetzung, die du am Ende auch immer verlieren kannst.

Wann muss man einen Verkehrsrechtsschutz rückwirkend abschließen?

 Wenn du eine rückwirkende Verkehrsrechtsschutzversicherung brauchst, bedeutet das, dass du die Rechtsschutzversicherung erst nach dem Eintritt des eigentlichen Schadens, der den Rechtsstreit verursacht hat, abschließen möchtest. In der Regel ist das nicht möglich. Es gibt allerdings im Verkehrsrecht tatsächlich eine Ausnahme. Denn hier ist es für bestimmte Teile des Verkehrsrechtsschutzes möglich, auch einen rückwirkenden Schutz zu erhalten.

Nimmt man es ganz genau bedeutet aber der Umstand, dass du eine Verkehrsrechtsschutzversicherung rückwirkend abschließend musst, dass du dich nicht rechtzeitig um das Thema Rechtsschutzversicherung gekümmert hast. Denn letztlich gibt es in den meisten Bereichen, für die du eine Rechtsschutzversicherung abschließen kannst, verschiedene Gefahrensituationen. Wenn dann einmal ein Versicherungsfall eingetreten ist, ist es oft zu spät.

Egal ob im Bereich des:

• Berufsrechtsschutz
• Familienrechtsschutz
• Verkehrsrechtsschutz

In den meisten Fällen melden sich aufkommende Probleme und anstehende Rechtsstreitigkeiten nicht allzu lange im Voraus an. Da die meisten Versicherer in den unterschiedlichen Rechtskreisen aber jeweils eine Wartezeit von 3 – 6 Monaten haben, solltest du die für dich relevanten Rechtsschutzversicherungen am besten abschließen, lange bevor rechtliche Probleme am Horizont zu sehen sind.

Diese Leistungen sind bei den meisten Anbietern nicht von einer Wartezeit betroffen

Es gibt allerdings auch im Rahmen ganz klassischer Rechtsschutzverträge Leistungen, die sofort genutzt werden können – auch wenn der Schadensfall beim Abschluss des Vertrags bereits eingetreten ist. So bieten die meisten Rechtsschutzversicherer sogenannte Assistance-Leistungen an, die ihre eigentlichen Versicherungsleistungen ergänzend flankieren. Diese zusätzlichen Leistungen können in vielen Fällen ohne Wartezeit direkt nach Abschluss des Vertrags genutzt werden – auch für bereits bestehende Schadensfälle.

Dazu gehören Leistungen wie:

• Eine telefonische Rechtsberatung
• Telefonische Konfliktlösungen beispielsweise durch eine Mediation
• Online-Rechtsberatung
• Online-Formularservice
• Telefonische Rechtsbesorgungen
• Online-Vertrags-Check für private Verbraucherverträge

Warum tun sich die meisten Anbieter so schwer mit der Möglichkeit, eine Rechtsschutzversicherung rückwirkend abzuschließen?

Ein Rechtsstreit ist eine Angelegenheit, die oft sehr kostspielig werden kann. Natürlich gehen die meisten Menschen nur in einen solchen Rechtsstreit, wenn sie auch sicher sind, dass sie gewinnen können. Das Problem dabei ist, dass die meisten Anwälte ohnehin sicher sind, dass es eine Siegchance gibt.

Darüber hinaus gibt es ein Sprichwort in Bezug auf die Sicherheit des Ausgangs eines Gerichtsverfahrens: „Auf hoher See und vor Gericht ist man in Gottes Hand.“

Dieses Sprichwort zeigt, dass der Ausgang eines Gerichtsverfahrens einfach nicht genau vorhergesagt werden kann. Ein positives oder negatives Gutachten, dass deine Meinung stützt oder eben ablehnt, kann den Ausschlag geben. Während andere Gutachten, die jeweils eine andere Ansicht vertreten, vielleicht gar nicht gehört werden. Man spricht bei jedem Urteil von einer Individualentscheidung – getroffen mit Menschen, die nur nach bestem Wissen und Gewissen anhand der bewiesenen Fakten entscheiden können.

Damit kann also letztlich jeder Rechtsstreit zu einer echten Kostenfalle werden. Versicherer leben davon, dass Kunden in ihre Versicherung einzahlen und diese eben nur im Notfall benötigen – im Idealfall niemals. Kommt es dann aber nach Jahren der Versicherungszugehörigkeit aber doch mal zu einem Schadensfall, hat der Kunde bereits einige Jahre in die Versicherung eingezahlt und die Kosten können zumindest teilweise darüber wieder aufgefangen werden.

Wenn allerdings alle Kunden erst eine Versicherung abschließen, wenn wirklich ein Klageverfahren vor der Tür steht, würde das in vielen Fällen sehr hohe Kosten bedeuten, ohne das der Kunde vorher bereits einige Jahre seine Beiträge entrichtet hätte. Unter dem Strich wäre das ein erhebliches Verlustgeschäft und ein Versicherer, der das anbietet, könnte sich kaum dauerhaft auf dem Markt halten.

Das Angebot der ARAG – so kann der Verkehrsrechtsschutz rückwirkend funktionieren

Verkehrsrechtsschutz Sofort heißt die Versicherungslösung der ARAG, die es dir ermöglicht dich auch dann noch abzusichern, wenn „der Ärger schon da ist“, wie die ARAG selbst es ausdrückt. Dabei gibt es keine Wartezeit und die Absicherung greift ab der ersten Sekunde – allerdings nur dann, wenn der Versicherer grünes Licht gibt. Denn jeder Fall wird individuell geprüft, ob eine sofortige Absicherung möglich ist oder nicht.

In diesen Fällen greift der rückwirkende Verkehrsrechtsschutz

Der Rückwirkende Verkehrsrechtsschutz Sofort der ARAG sichert einen Schadensfall, der bereits vor Abschluss des Vertrags eingetreten ist ab. Ordnungswidrigkeiten sind hier beispielsweise inbegriffen. Wenn du etwa zu schnell gefahren bist und jetzt einen Bußgeldbescheid und ein Fahrverbot bekommen hast. Oder du bist über eine rote Ampel gefahren und die Ampel soll bereits länger als eine Sekunde auf Rot gestanden haben.

Auch in diesem Fall wäre die Fahrerlaubnis für drei Monate weg. In diesen Fällen greift der Verkehrsrechtsschutz der ARAG ein – bis zu drei Monate rückwirkend.

In diesen Fällen trägt der rückwirkende Verkehrsrechtsschutz die Kosten nicht

Bevor du eine rückwirkende Verkehrsrechtsschutzversicherung abschließt, solltest du allerdings auch wissen, was diese Absicherung nicht trägt. Wenn du beispielsweise nach einem Unfall von der gegnerischen Partei und deren Versicherung Schadensersatz einklagen möchtest. Weitere Fälle, in denen es auch bei der ARAG keine rückwirkenden Leistungen im Verkehrsrechtsschutz gibt, sind etwa die Folgenden:

• Die wird nach einem Verkehrsunfall Fahrerflucht vorgeworfen.
• Es wird Anklage wegen fahrlässiger Körperverletzung nach einem Autounfall gegen dich erhoben.
• Du hast ein Auto gekauft oder dein Auto in die Reparatur gegeben und es kommt im Nachgang zu Streitigkeiten.
• Dir soll dein Führerschein komplett entzogen werden und du streitest darüber mit den Verwaltungsbehörden oder bist bereits vor Gericht.

Generell gilt, dass der rückwirkende Verkehrsrechtsschutz der ARAG nur abgeschlossen werden kann, wenn noch kein Anwalt über eine erste Beratung hinaus seine Tätigkeit aufgenommen hat. Außerdem darf es noch kein Mahnverfahren und keine Klage vor Gericht gegen Sie geben.